Meditation macht frei

Wie dich Meditation in die Freiheit bringt

Heute wollen wir uns ein bisschen über Meditation unterhalten.

Meditation ist in bei Leuten, die ein bisschen etwas spirituell machen, bei anderen Leuten eher nicht. Ich kann mich erinnern, dass ich mich auch selber lange geweigert habe, Meditationen zu machen, denn es bringt dich irgendwie in so einen Zustand der Leere. Wir sind alle gewohnt, immer etwas zu machen, etwas zu produzieren, immer in Action zu sein, logisch, nach dem Verstand zu handeln.

Meditation macht genau das Gegenteil. Wenn du es richtig machst, löscht es nach und nach deinen Verstand.

Wir haben alle ein Ego. Das ist so ein Begriff, den man gewählt hat, um irgendwie darzustellen, dass ich jemand bin. Aber ich bin jemand oder ich bin der, ist ja auch nichts anderes als ein Gedanke. Das heißt, dass das Ego sich mit der Zeit auflösen kann und wird – wenn du es richtig machst, wenn du die richtige Absicht hast.  

Das bedeutet Freiheit.

Jetzt müssen wir schauen, was Meditation eigentlich heißt. Da stellen sich nämlich manche Menschen vor, dass Meditation etwas ist, wo man sich ein bisschen entspannt

und da kann man Fragen stellen und die werden dann in der Meditation beantwortet, da wird man ruhiger und ausgeglichener usw.

Das mag schon sein, dass das Sekundärphänomene bei der Meditation sind, aber das ist nicht der Grund. Du musst dir klar sein, was du willst.

Wir müssen einmal sehen, was normalerweise ist, wenn du nicht meditierst, wenn du gefangen bist in deinen Gedanken, in deinen Vorstellungen, in all dem, was du gelernt hast. Du hast ja eine Menge in deiner Kindheit gelernt, weißt viel von deinen Vorleben und das ist alles in deiner Birne, in deinen Gedanken.

Wenn du jetzt immer – und das ist normal – aus deinen Gedanken heraus lebst, wirst du natürlich immer dieselbe Geschichte kreieren.

Wir müssen aber eins wissen. Wenn du hierher kommst, dann hast du vor, dass du in eine Trennung gehst. Das heißt, dass du in die Illusion hineingehst, dass du nicht mehr die Ganzheit bist, dass du ein eigenes Individuum bist, dass du Bedürfnisse hast, dass du sterben kannst, du wirst Angst haben und und und…

Du wirst erkennen, dass der Sinn von diesem Dasein hier der ist, dass du wieder zurückkommst. Das klingt jetzt ein bisschen komisch, aber der Sinn deines Daseins hier ist ja nur der, dass du dadurch in Erfahrung bringen kannst, wer du eigentlich bist.  Das heißt, das große Ganze, von dem du kommst, das große Bewusstsein, wird erst bewusst, wenn du herausgefallen bist.

Den Himmel ganz da oben, die Schöpfung, die Schönheit, die Größe, die Göttlichkeit ist dir nicht bewusst. Wenn du es aber verloren hast, einen Standpunkt eingenommen hast, dass du nicht weißt, was das ist, dann wirst du danach streben, du wirst danach suchen. Das ist so wie ein Heimatleuten, als würde dich die Heimat immer wieder rufen zu schauen, woher du kommst, um wieder nach Hause zu kommen. Natürlich hören wir üblicherweise diese Glocken nicht, den Ruf nicht.

Wir sind so in unserem machen und tun und werkeln und verteidigen und kämpfen verhaftet, dass wir nichts anderes wissen. Eigentlich wissen wir nichts.

Ich sage immer, dass das die Steinzeitmethode ist. Das ist die Methode, wo du dich schützen musst, kämpfen musst und aufpassen musst, Bedürfnisse hast, die unbedingt befriedigt werden müssen usw. Wir kämpfen heute genauso wie früher. Es geht aber nicht mehr ums Essen, um die Sicherheit. Das haben wir ja alles. Heute kämpfen wir auf einer anderen Ebene, auf der emotionalen Ebene, um geliebt zu werden. Du kämpfst darum, dass du die Liebe, die du hast, nicht verlierst, du kämpfst um eine andere Sicherheit als um Essen und ein Dach über dem Kopf zu haben. Du willst die Sicherheit haben, dass nichts passiert, dass nichts in dein Leben kommt, was dich irgendwie in troubles bringen kann.

Das ist die Steinzeitmethode und die leben wir schon ewig, Jahrtausende, viele, viele Leben und das ist im Menschen eingebrannt. Er weiß gar nichts anderes. Er ist jedes Mal von dieser Erde frustriert, wenn er wieder von ihr geht. Wenn er ein bisschen ehrlich ist, ein bisschen Bewusstsein hat, wird er merken, dass das nichts gebracht hat. Er hat ein Haus gebaut, eine Position eingenommen, er hat seine Versicherungen, er hat eigentlich alles, was er braucht. Er hat eine Frau, Kinder usw.

Aber geht es ihm wirklich gut damit, hat er wirklich Freude, ist wirklich so ein Glücklichsein, ein Spüren dieses Lebens in ihm?

Das ist alles ein bisschen langweilig. Es wiederholt sich alles, du kämpfst genauso wie gestern, vergleichst heute wie gestern und suchst nach Anerkennung heute wie gestern. Es wiederholt sich immer.

Was ist jetzt Meditation? Ist letztlich ein Weg, da herauszukommen, aber da musst du wissen, was es bedeutet.

Meditation bedeutet, dass deine Konzepte in Frage gestellt werden.

Du musst dir ja vorstellen: Du sitzt jetzt in Meditation und was ist das?

Du beobachtest deinen Verstand, du beobachtest, was da herein kommt. Da wirst du über jemanden nachdenken, wer ist der und wer bin ich, der ist vielleicht größer als ich, ich habe Angst, hoffentlich läuft mir mein Partner nicht davon, hoffentlich wird mein Kind einmal etwas Gescheites wenn es groß ist. Wenn dann die Eltern sterben, kommt der Tod näher.

An den Gedanken hängen dann Gefühle dran und du wirst das natürlich verteidigen. Dein Leben ist wie ein Filter und du siehst durch deine Gedanken natürlich immer das gleiche Leben, den gleichen Partner, die gleiche Zukunft und es wird sich wiederholen, der Schmerz wird sich wiederholen, alles wiederholt sich.

Deshalb ist auf der Erde immer das Gleiche. Schau einmal hin. Die Menschen leben immer dasselbe, sie haben genauso Angst vor dem Tod wie vor tausenden von Jahren, genau dieselbe Eifersucht, genau dieselbe Angst, dieselbe Suche nach der Macht, alles ist gleich.

Was haben wir gelernt? Eigentlich nix. Wir haben technische Errungenschaften geschaffen, können mit einem Flugzeug in ein paar Stunden irgendwo hinfliegen, aber was hat sich im Menschsein geändert? Was hat sich im Glücklichsein, in der Zufriedenheit, in der Fülle, die du eigentlich fühlen könntest,  auf dieser Erde geändert? Hast du das erreicht oder bist du immer noch in der Trennung, in der Minderwertigkeit, im „ich kann nicht, ich will etwas sein, ich bin im Minus, mir fehlt etwas.“ Bist du immer noch dort? Natürlich bist du immer noch dort.

Was ist jetzt Meditation? Meditation ist eigentlich ein Sterben. Das will niemand so gerne hören, aber das ist, was Meditation ist. Den Ego, deine Gedanken, deine Vorstellungen, die sterben.

Der Titel heute war, dass ich über Meditation zur Freiheit gelangen kann. Aber das ist eine völlig andere Freiheit als man sich das normalerweise vorstellt. Es ist die Freiheit von allen Konzepten, vom Denken, aber dazu musst du Eines tun. Du musst bereit sein zu sterben, denn du bestehst natürlich aus tausend Gedanken.

Die meisten Menschen verstehen Meditation völlig falsch. Die meinen, das wäre so ein bisschen eine Entspannungstechnik oder so etwas.

Meditation kann dich zu deiner Erleuchtung bringen, sie wird dich zu deiner Erleuchtung bringen, aber du darfst das nicht wollen, du darfst nicht dorthin wollen. Es muss reichen, einfach meditativ zu sein. Es muss reichen, deine Gedanken zu beobachten, die durch diese Beobachtung nach und nach weniger werden. Wenn die Gedanken weniger werden, dann taucht ein Raum auf, Stille taucht auf, eine Fülle taucht auf, denn dieser anfänglich leere Raum füllt sich mit Glückseligkeit, mit Freiheit, mit Liebe.

Natürlich gibt es noch einen Weg, dorthin zu kommen und das ist der Weg der Liebe, nur der ist viel, viel schwerer. Du liebst jemanden total, egal, was passiert, du liebst ihn trotzdem. Wenn diese Liebe so groß ist, dass du total zu dieser Liebe wirst, total aufgehst in dieser Liebe, dann wirst du in dieser Liebe verschwinden. Da ist nur die Liebe für diesen Menschen. Das wird dein Ego zurücknehmen.

Es passiert nicht so oft über die Liebe, eher selten, weil es über die Liebe schwieriger ist. Du holst einen anderen Menschen in dein Leben mit all seinen troubles und Schwierigkeiten. Es sind 2 kranke Menschen und ein Kranker trifft den anderen Kranken. Was soll da herauskommen? Weniger Krankheit? Eher viel mehr.

Das alles zu händeln und zu checken und hineinzunehmen, ja zu sagen und zu fühlen, kann aus der Liebe heraus passieren, aber es ist nicht leicht.

Meditation ist viel leichter, weil Meditation sich nur um dich kümmert. Du kümmerst dich nur um dich, du schaust nur, welche Gedanken bei dir kommen. Wenn du einen Partner hast, dann sind seine Gedanken, seine Gefühle, deine Gefühle. Das ist ein riesiges Tohuwabohu. Natürlich ist Meditation relativ einfach, wenn du wirklich liebst. Aber es ist auch umgekehrt. Wenn du meditieren kannst, dann wird auch Liebe einfach oder einfacher.

Jetzt möchte ich dir noch einmal etwas klar machen, denn das Wichtigste bei der Meditation ist ja deine Motivation. Du musst es wollen. Die Frage ist warum will ich meditieren? Meditiere ich, weil ich zum spirituellen Volk gehören will? Was habe ich vor?

In der Meditation kannst du nichts vorhaben. Meditation ist ein Verlöschen.

Die meisten Menschen, die wirklich über Meditation aufgeklärt sind, werden sagen, dass sie das eigentlich nicht wollen. Sie gehen lieber auf einen Kaffee oder sonst irgendwas oder planen das für morgen oder übermorgen. Warum soll ich mich da jetzt eine Stunde hinsetzen und meditieren?

Natürlich ist ein Nebeneffekt, dass du liebevoller wirst, dass du freier wirst, dass du dich anders fühlst, du Charisma hast. Ja, das passiert, aber vorher musst du auch meditieren wollen und nicht Entspannungsmusik auflegen und dich hinlegen und glaubst, dass das Meditation ist. Ja, das ist entspannend, aber sonst ist es nichts.

Das Interessante im Leben ist, dass wir alle, jeder Mensch, Angst vor dem Tod, vor dem Sterben haben, weil irgendwann einmal der Zeitpunkt kommt, wo du abtrittst und dieser Zeitpunkt ist gefürchtet. Solange du nicht bereit bist, diesen Zeitpunkt hineinzunehmen, wird Meditation sehr schwierig werden.

Du musst dir folgendes vorstellen: Du hast das hier gewählt, z.B. hast du gewählt, dass du dich minderwertig fühlen wirst, dass du so und so auf die Welt kommen wirst, einen Partner hast, der dich minderwertig macht, Bruder und Schwester, die ebenfalls in diese Kerbe schlagen. Das heißt, du wirst das erleben. Der Sinn ist aber nicht, dass du in dieser Minderwertigkeit bleibst. Wenn du die Minderwertigkeit einmal akzeptiert hast – das ist der Punkt – dann kannst du von dem Standpunkt der Minderwertigkeit diese Größe, diese Schönheit sehen, dass da draußen überhaupt nichts minderwertig ist. Du wirst die Schönheit und die Größe von diesem Standpunkt des Gegenteils sehen können. Von der Minderwertigkeit wirst du die Vollwertigkeit sehen. Das ist eigentlich der Sinn von dem Ganzen.

Die Minderwertigkeit usw. sind Konzepte, Gedanken, die wir denken, die du denkst und denkst und immer wieder denkst bis du es noch mehr selber glaubst, bis deine Erwartungen alle dort sind, bis Menschen auf deine Minderwertigkeit, deine Frequenz reagieren. Du wirst immer wieder Minderwertigkeit erleben und glaubst, dass das das Leben ist. Wenn du meinst, dass das das Leben ist, hast du natürlich Angst vor dem Tod, weil der Tod das Leben beendet.

Wenn du aber bisher nichts als Minderwertigkeit kennengelernt hast, dich immer zurückgenommen hast, dann wird der Tod etwas Schreckliches sein, denn du wirst das Gefühl haben, dass der Tod jetzt nicht kommen kann, weil du ja noch gar nicht gelebt hast.

Ich stelle meinen Teilnehmern immer die Frage: „Was würdest du bedauern, wenn du morgen sterben würdest.“ Dass du nicht gelebt hast, das würdest du bedauern. Das ist das Wesentlichste dieses Lebens, das würdest du bedauern. Das heißt, dass der Tod uns etwas bewusst macht.

Wichtig ist, dass wir sehen können, dass es eigentlich im Leben um den Tod geht und nicht um das Leben. Das Leben ist programmiert, eine alte Kamelle, eine alte Geschichte, die du verteidigst, die du glaubst, die du immer wieder lebst und es passiert nichts Neues, sondern immer wieder die alte Geschichte.

Wenn du aber jetzt den Tod vor Augen hast und dir die Frage stellen würdest, was du bedauern würdest, wenn du morgen sterben würdest: nicht gelebt zu haben.

Vielleicht ist es etwas, wo du zu einem Menschen hingehen wolltest, wo du bedauerst, dass du so viel mit allem Möglichen Krampf und Streit usw. gelebt hast, du das Leben nicht genossen hast.

Im Angesicht des Todes wird dir bewusst, was wesentlich im Leben gewesen wäre. Das heißt, deine Aufmerksamkeit im Leben auf den Tod zu richten. Das klingt jetzt negativ, ist aber nicht negativ. Wenn du also deine Aufmerksamkeit auf das nach Hause gehen richtest und tatsächlich ist der Tod eine Tür, die sich öffnet, wo du nach Hause gehen kannst. Aber du musst bereit sein, diesen Tod mit hineinzunehmen, bei dem du schon in einer langen Schlange angestellt bist und du gar nicht weißt, wo du stehst, vielleicht stehst du ja schon ganz vorne, keine Ahnung. Aber du musst wissen, dass du in dieser Schlange stehst.

Die ganze Welt blendet das aus, niemand will das, niemand will in der Schlange stehen, niemand will sich das bewusst machen. Wir wollen nichts von der ganzen Sache wissen. Dann wird es ziemlich schwierig zu meditieren, wirklich zu meditieren, nicht sich entspannen oder eine schöne Frequenz aufzulegen. Das ist keine Meditation, das hat überhaupt nichts mit Meditation zu tun, gar nichts, Null.

Wenn du also jetzt auf den Tod schaust und du weißt, dass dieses Leben sich dem Tod nähern wird, näher, näher und immer näher kommt und du sagst nicht: Nein, das will ich nicht sondern: Ich bin mir bewusst, dass das so ist und ich nehme den Tod hinein, dann wird das Leben total interessant.

Stell dir vor, du würdest einfach zu deinem Geliebten sagen oder dir bewusst machen, dass er morgen vielleicht nicht mehr da ist. Dann würde dir auffallen, was wichtig ist. Aber es fällt uns nicht auf, weil wir den Tod ausklammern. Wir leben dieses Leben und da gibt es Vorstellungen, da gibt es Streit, alles, alles, was wir halt immer den ganzen Tag tun. Wir versäumen, was im Leben eigentlich wesentlich ist, denn der Tod zeigt dir, was wesentlich ist. Wir haben ja nicht so viele Gelegenheiten zu wissen, was der Tod ist, denn wenn du erfährst, dass du tot bist, bist du tot und wenn du es noch nicht bist, dann hast du es noch nicht erfahren.

Gibt es eine Möglichkeit, den Tod zu erfahren? Ja, gibt es! Durch Liebe oder Meditation. Beides gibt dir die Möglichkeit, den Tod zu erfahren. Durch die Liebe erfährst du den Tod. Du stirbst, es löst sich alles auf. Du gehst auf in dieser Liebe oder in Meditation. Nur wenn du bereit bist zu sterben, nur das ist Meditation.

Das heißt, wenn du jetzt beginnst, deine Gedanken zu beobachten, deine Gefühle zu beobachten, dann bist du der Zeuge davon.

Das bedeutet, dass diese Identifikation mit ich bin das oder jenes, ich muss das tun und ich muss jetzt recht haben oder was immer, wenn du sie beobachtest, einen Beobachter dabei hast, dann sieht der, was du so in der Birne hast, was du so denkst und machst, was gespeichert ist, was du gelernt hast. Alles das beobachtest du und dann ist es so, als würdest du dem Gedanken Energie entziehen. Er kann nicht mehr identifiziert sein, kann nichts mehr aus sich heraus tun, denn da ist noch ein Beobachter, der sieht, wie dumm das ist –  ohne es zu bewerten – dass es ein Konzept ist, dass es mit dem Leben überhaupt nichts zu tun hat.

Wenn du also bereit bist, deine Gedanken zu beobachten, was soviel bedeutet, dass das alte Konzept, das Ich, was immer, sterben wird. Das ist der Focus der Meditation.

Dann wird irgendwann einmal aufwachen passieren. Muss passieren!

Jetzt tun sich aber viele Leute natürlich schwer mit dem Hinsetzen und dem Meditieren.  Wenn du die Augen zumachst, kommen natürlich tausend Gedanken daher. Wir müssen aber auch verstehen, was Gedanken sind. Gedanken haben nur einen Pol. Es ist etwas richtig oder es ist etwas nicht richtig, so gehört das und so hab ich das gelernt und so kenne ich das schon ewig und so mag ich das gar nicht. Das sind alles Vorstellungen, die alle gespeichert sind.

Nur unser Leben ist dialektisch. Das heißt, es hat 2 Pole. Der Verstand kennt immer nur einen Pol. Das ist richtig und das nicht, das will ich und das nicht. Das ist aber nicht das Leben.

Das heißt, wenn du anfangen willst zu meditieren, will ich dir folgenden Tipp geben:

Mach eine Meditation, wo dein Verstand sich ausdrücken kann, wo er leer wird, wo du dann auch das Gegenteil mit hinein nimmst oder irgend etwas, was du praktisch nicht gelebt hast, nicht getan hast.

Du gehst dann – und du brauchst nichts dazu, keine CD, keinen Computer, kein Handy, nichts – in einen Raum, das kann auch das Auto sein, aber bitte nicht während des Fahrens und du machst folgendes:

Du fängst an, in einer Sprache zu reden, die du nicht kennst. Nicht englisch oder spanisch, wenn du englisch oder spanisch sprichst oder chinesisch, wenn du chinesisch kannst. Du fängst einfach an zu sprechen ohne Sprache. Du kannst auch Gesten dazu machen.

Das sieht natürlich nicht wahnsinnig intelligent aus, ist aber sehr intelligent. Dein Verstand sagt ja immer, das ist gut und das darfst du, aber das nicht. Wenn du aber jetzt in einer Sprache sprichst, die du nicht verstehst, die auch ein anderer nicht versteht, dann drückst du Gefühle aus. Du wirst das ausdrücken, was nicht in deinem Bewusstsein ist, was nicht in deinem Kopf abgespeichert ist. Du wirst dich aufregen,  wirst vielleicht plötzlich eine Oper singen, alles taucht auf. Ein Ding von dort, eines von ganz wo anders. Einmal schimpfst du und dann bist du im nächsten Moment wieder ein Kind und spielst mit deinen Lippen.

Mach das eine Dreiviertelstunde. Geh in einen Raum, schließe ihn ab, geh herum, halte Vorträge, vielleicht bist du plötzlich auf einem Marktplatz und redest und schacherst. Du weißt nicht, was da kommt, aber das, was da kommt, kommt tief aus deinem Unbewussten und wird ausgedrückt. Jetzt kommt der Beobachter und sieht, was du da ausdrückst. Das ist very easy. Es ist viel leichter, als würdest du da sitzen und musst beobachten, was du denkst und was da ist. Das ist schwierig, weil dir tausend Dinge durch den Kopf gehen.

Ich habe einmal ganz früh, vor 50 Jahren ungefähr, eine Zen-Meditation gemacht. Unmöglich! Ich habe dauernd dies und jenes gedacht, ich hab gar nicht gewusst, wo ich zuerst anfangen soll. Dann war ich mitten in meinen Gedanken und hab den Beobachter vergessen. Das war damals so ein Typ, der hat mich mit einem Bambusstangerl dauernd auf den Kopf gehauen. Da hab ich wieder bemerkt, wie ich so in meinen Gedanken unterwegs bin. Dann kam der Bim und dann bin ich wieder aufgewacht und dann kam dieses Zeuge, Zeuge, Zeuge wieder.  Der musste mir so oft auf den Kopf hauen und den anderen auch natürlich. Das ist schwierig.

Viel leichter ist es, die Gedanken und Gefühle auf diese Art auszudrücken, vor allem für den westlichen Menschen, der ja nicht viel ausdrückt, der einfach ein Denker, Denker, Denker ist. Wenn du so eine Sprache sprichst, werden Gedanken und Gefühle ausgedrückt, die normalerweise gar nicht so in deinem Bewusstsein sind.

Da haben wir 2 Fliegen mit einem Schlag.  

Es ist nicht so schwierig, dass wir da meditieren, beobachten. Es ist natürlich eine Beobachtung und du drückst das spielerisch aus, was dir da halt so einfällt.

Nach einer dreiviertel Stunde – kannst dir ja vorher den Wecker stellen – stoppst du einfach, setzt dich hin und schließt die Augen. Da wird in deinem Körper eine Menge passiert sein, eine Menge Energie ist da und du bist der Beobachter. Dieser Beobachter ist dann sehr still, der ist präsent in dieser Viertelstunde, wo du einfach nur dasitzt.

Das ist very, very easy. Du kannst das alleine machen, du brauchst niemanden, kannst dich ausdrücken, dich austoben in irgendeiner Sprache, machst du, tust du, machst Liebesgeständnisse und du spürst genau, wie falsch du das machst, wie du etwas vormachst. Das ist alles spürbar und der Beobachter merkt das. Diese Dinge sterben in dir. Wenn du sie beobachtest, sterben sie, es wird leerer. Das ist der Sinn.

Vor diesem Leerwerden haben wir Angst, wir haben Angst vor dem Tod. Deswegen funktioniert bei den meisten Menschen Meditation nicht. Sie kommen gar nicht auf die Idee, sie reden irgendetwas von Meditation. Eine geführte Meditation hat auch nichts mit Meditation zu tun. Meditation ist das Sterben deines Egos, deiner Gedanken, wenn du einfach nur beobachtest, kein Ziel hast. Meditation kann kein Ziel haben. Es gibt auch keinen Grund. Meditation darf niemals das Ziel sein. Meditation ist das, was ziellos ist. Das passiert nur dann, wenn du bereit bist zu sterben.

Wenn du bereit bist zu sterben, dann öffnet sich die Tür zwischen Leben und Tod und  im Leben gehst du dann in eine neue Dimension.

Das ist das nach Hause kommen, von Leben zu Leben immer mehr nach Hause kommen, je nachdem, wie du gelebt hast. Wenn du dich am Leben festhältst und das tust, was du immer getan hast, wird sich nichts tun. Gar nichts!

Und so leben Menschen in derselben Angst, die sie immer schon gehabt haben, in derselben Langeweile, in derselben Belanglosigkeit, immer das Gleiche, immer dieselben Geschichten. Wenn du bereit bist, dass diese Geschichten sterben, dann passiert etwas Neues, absolut etwas Neues. Das ist Freiheit, eine Freiheit, die du erlangen kannst, die gar nicht so weit weg ist. Schwierig ist immer nur dein Ich, deine Gedanken, die du für dich hältst und die lassen dich nicht aus, außer du beobachtest sie, außer du bist bereit, das Alte loszulassen. Damit entsteht etwas Neues.

Vielleicht hat dir das geholfen. Probier das einmal aus. Ich werde nächsten Dienstag wahrscheinlich noch ein bisschen etwas Ergänzendes sagen, was Meditation betrifft.

Danke, dass du da warst.        

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