Um aus dem Machtspiel aussteigen zu können, musst du natürlich zuerst wissen, was dieses Spiel ist, weil es uns ja gar nicht bewusst ist, dass man dieses Spiel spielt.
Ich kann dir versichern, dass in jeder Ehe dieses Spiel gespielt wird.
Die meisten von uns sind sich ja sicher, dass sie das nicht tun, weil sie doch ihren Partner lieben. In dem Moment, wo du zum ersten Mal von deinem Partner enttäuscht, verletzt wirst, wirst du in die Kontrolle gehen. Kontrolle ist Macht, damit du nicht verletzt wirst.
Du hast dich ja entschlossen, dass du in einen Körper gehst und damit gehst du in eine Begrenzung und das tut weh, weil du die Schönheit von da draußen verlierst.
Du wirst dann versuchen, diese Schönheit, diese Liebe, von außen über den anderen zu bekommen, was natürlich der falsche Weg ist. Wir müssen einsehen, dass der andere uns das nicht geben kann. Das Glücklichsein, die Liebe, die Freude, den Frieden und die Erfüllung ist alles da draußen. Freude kannst du nur erfühlen, wenn du diesen Raum des großen Ganzen betrittst.
Wenn du hierher kommst, hast du das alles verloren. Du wirst in eine Abhängigkeit, in einen Mangel, in eine Hilflosigkeit geboren. Du wirst versuchen, da herauszukommen, indem du dir etwas erschaffst, wo du Macht hast. Den Politikern, Priestern und Lehrern geht es nicht darum, den Menschen zu helfen, sondern darum, Macht zu haben, damit sie nicht mehr verletzt werden können.
Hilflos und ausgeliefert zu sein ist das Allerschlimmste, das ist ganz furchtbar. Niemand will von jemand anderem abhängig sein, will im Alter nicht von anderen herum dirigiert werden, jeder will die Kontrolle, die Macht behalten.
In einer Beziehung ist natürlich genau das der Fall und zwar potentiell.
In einer Beziehung ist am Anfang alles wunderbar, die beiden können sich stundenlang in die Augen schauen, einander fühlen, aber nur, weil sie offen sind. Sie begegnen sich noch in der Hilflosigkeit, der Abhängigkeit, der Unschuld sozusagen.
Sie haben noch keine Vorstellung, wie sie es machen könnten, dass der andere von ihm/ihr abhängig ist, aber nicht sie/er von ihm/ihr. So etwas denkt man am Anfang noch nicht, da ist man offen wie ein Kind, wie ein Tier.
Wenn dann nach und nach die Verletzungen kommen, tut das weh und man wirft dem anderen vor, dass er einen nicht mehr liebt. Das tut weh und du wirst Kontrolle und Macht ausüben, damit das nicht mehr passiert.
Die Welt ist gerade darauf aus, immer mehr Macht und Kontrolle auszuüben. Wenn jemand die Macht hat, dann gibt es eben niemanden, der Macht und Kontrolle über ihn ausübt. Je mehr Macht und Kontrolle ich ausübe, desto weniger kann jemand Macht und Kontrolle auf mich ausüben.
In einer Beziehung wirst du natürlich verletzt werden. Das erste Mal wirst du vielleicht noch darüber hinweg sehen, aber das wird immer mehr werden. Deshalb baust du dir Macht und Kontrolle auf, damit du erst gar nicht mehr verletzt werden kannst. Dazu gehört natürlich auch, recht haben zu müssen. Damit deklarierst du deine Macht. Wenn ich ja sagen würde, wäre das Schwäche. Ich muss nein sagen, damit du Bescheid weißt. Das ist natürlich tödlich für eine Beziehung.
Aber wir tun das alle, so wie die Eltern das schon gemacht haben, um irgendetwas zu bekommen. Das hat nichts mit Liebe, Offenheit und Verletzbarkeit zu tun.
Also schau ich, dass ich meine Meinung durchsetze, koste es, was es wolle.
Das ist Kontrolle, absolute Macht.
Das wird hier gespielt und das spielen wir natürlich auch in der Beziehung. Eine gute Frage ist nun, warum den Menschen das im Leben passiert, warum dieser ganze Coronahype passiert.
Du bist beteiligt an der Sache, weil du genau diese Macht ausübst, die andere jetzt auf uns ausüben. Du glaubst, dass deine Mutter in deiner Kindheit Macht ausübte und du verletzbar warst. Deshalb wirst auch du auf dein Kind, deinen Partner, Macht ausüben, damit du nicht verletzt wirst.
Es ist immer die gleiche Geschichte. Wir glauben, dass es uns glücklich macht, wenn wir die Kontrolle haben. Das ist aber nicht so. Wenn du ein bisschen bewusst bist, wirst du sehen, dass dich das nicht glücklich macht. Du hast zwar die Kontrolle, aber deine Energie in dir ist blockiert. Sie fließt nicht und wenn Energie nicht fließt, kannst du nicht glücklich sein. Energie muss fließen und du musst einmal aufhören damit, Macht auszuüben und spüren, was das mit dir macht.
Wenn du die Verletzung zulassen kannst, kann Energie wieder fließen und im nächsten Augenblick bist du diesem großen Feld, wo unendliche Freude, totaler Frieden, totale Schönheit ist.
Wir sind aus dieser schönen, fließenden Energie hier hereingekommen, sind hier verletzt worden, allein schon, weil wir in eine Form gestiegen sind.
Es kann sein, dass du dich nicht mehr einlässt und wartest, dass der andere einmal kommt und dir seine Liebe zeigt. Wenn du das sagen würdest, hast du nicht mehr die Kontrolle drüber und das ist nicht gut. Es ist viel besser, in der Kontrolle zu bleiben und dich nicht in deiner Verletzbarkeit zu zeigen.
Dieses Spiel ist völlig unbewusst und wenn es das bleibt, dann ist es völlig logisch, dass Menschen sich verletzt fühlen und deshalb Macht ausüben wollen. Es ist ihnen nicht bewusst, aber es ist Wahnsinn, was da passiert.
Das heißt, wenn bestimmte Leute uns weismachen, dass sie uns unterstützen wollen und es doch nur gut mit uns meinen, dann muss man ein bisschen sensibel sein und hinhören, was eigentlich wirklich gemeint ist.
Gemeint ist Macht. Da geht es nicht mehr um dein Wohlergehen, um die Schönheit und um die Gesundheit. Da geht es nur um Macht, weil die ganze Welt Angst vor Verletzbarkeit hat. Krankheit verletzt, Tod verletzt, der andere verletzt dich. Dann hätten wir die absolute Kontrolle auf dieser Erde. Dann wird es keine Liebe, keine Individualität mehr geben, dann wird es gar nichts mehr geben außer künstliche Intelligenz. Spaß macht das keinen mehr.
Ich weiß nicht, ob dieser Wahnsinn des Höhepunkts erst passieren muss, aber offenbar steuern wir darauf zu. Die Menschen sind total unbewusst mit dieser Sache und wissen nicht, was sie da machen. Sie haben keine Ahnung, was los ist. Es geht gar nicht um den Virus und ob der etwas mit uns macht oder nicht.
Es geht nur um die Angst und Angst ist das Gegenteil von Liebe.
Wir dürfen das aber nicht bekämpfen, sondern reinholen, die Liebe von da draußen reinholen.
Wie spielt sich das jetzt ab?
2 Partner begegnen sich. Macht heißt: Ich gebe nicht nach, ich zeige dir nicht meine Gefühle, die ich habe, dass ich dich gerne umarmen würde, dich gerne küssen würde, sondern ich halte mich da ein bisschen zurück, denn das gibt mir Macht.
Wenn du das jetzt machst, macht der andere das sofort auch. Du hättest natürlich gerne, dass er seine Gefühle, seine Offenheit zeigt. Das wird aber nicht passieren.
Wenn du irgendwann einmal aufgibst, zugibst, dass du verletzt bist und dazu stehst, ist der andere sofort auch bereit, seinen Machtstandpunkt aufzugeben. Du kannst nicht vom anderen erwarten, dass er sein Herz aufmacht, wenn du in der Macht und Kontrolle bleibst.
Was ist nun die Lösung?
Der Mensch versteht das überhaupt nicht, weil ihm das jahrtausendelang gelehrt wurde. Das ist indoktriniert. Total!
Auch wenn deine Beziehung angeblich harmonisch abläuft, schau bitte in Zukunft auf die Kontrolle und Macht. Schau drauf, wie du dich zurückziehst. Das kannst du in deinem Körper spüren. Es ist so etwas wie eine Starre in deinem Körper. Dann redest du über irgendetwas, damit du diese Starre nicht fühlen musst. Du bist tot, starr, in der Kontrolle, in der Machtposition.
Bitte bemerke, dass du das so machst. Registriere den Moment, wo du bemerkst, dass du versuchst, die Kontrolle zu behalten, indem du über dem Ganzen stehst. Im nächsten Moment wird etwas möglich. Dann nimmst du vielleicht die Hand von deinem Partner, fühlst die Wärme, bleibst vielleicht stehen und drehst dich zu deinem Partner hin. Jetzt musst du aufpassen, denn jetzt kommt vielleicht wieder das Machtspiel, wo du der Mächtige, der Tuer, der Manager bist.
Sei einfach nur offen. Das Machtspiel ist genau die andere Seite von Offenheit.
Wir wollen alle die Kontrolle haben, damit wir nicht verletzt werden und jetzt haben wir in der Welt einen Zustand, wo wir verletzt werden und Angst haben, dass das passiert. Es findet genau das statt, dass wir die Kontrolle, die wir selber in uns haben, die Kontrolle, die wir in unserer Ehe haben, die Kontrolle, ja nichts zuzulassen, das machen jetzt die anderen da oben genau so.
Wenn du im Leben nichts hast, wenn das Leben irgendwie banal ist, dann gibt es nur die eine Angst, ja nicht verletzt zu werden. Dann wirst du natürlich Kontrolle ausüben. Das ist so tief in jedem Menschen drinnen, dass er es gar nicht bemerkt.
Es gibt da eine interessante Sache: Schau dir deine Umgebung an, schau dir die Außenwelt an, schau, was du empfindest, was die mit dir macht, dann weißt du, wie es deiner inneren Welt geht, denn die Außenwelt ist deine innere Welt. Wenn jetzt in der Außenwelt soviel Macht und Kontrolle ist, dann könntest du einmal sehen, dass sich in dir genauso viel Macht abspielt.
Das ist die Verantwortung des Menschen. Deswegen passiert uns das alles, deswegen passiert das weltweit, weil weltweit die Menschen genau das tun. Ja nicht verletzt werden, ja das Dunkle ausblenden. Aber das gehört zum Leben, hallo, die Verletzbarkeit gehört zum Leben.
Was willst du denn alles kontrollieren. Du weißt nicht einmal, ob du im nächsten Augenblick noch lebst. Du weißt nicht, ob du einen Krebs schon in dir hast. Du weißt nicht, ob dein Kind bei einem Autounfall umkommt. Du weißt gar nichts. Du weißt nicht einmal, ob dein Partner schon irgendwelche Träume woanders hin hat. Weißt du das? Du möchtest gerne kontrollieren, aber wissen tust du nichts.
Liebe entsteht, wenn du das mit hineinnimmst. Wenn du die Verletzbarkeit des Lebens mit hineinnimmst. Das Leben ist nicht sicher.
Das ist das Dümmste, was der Mensch jemals getan hat und das schon seit Jahrtausenden. Er versucht das Leben unter Kontrolle zu bringen, er versucht, Macht über das Leben zu haben. Aber du wirst niemals Macht über das Leben haben.
Es ist dumm, was Menschen da tun und dumm = unbewusst. Wenn man unbewusst ist, ist man ziemlich doof, ziemlich dumm, idiotisch.
Das Einzige, was es braucht, ist Bewusstsein, nicht Dinge verändern wollen. Lass einmal deine Machtlosigkeit zu, lass einmal in der Liebe zu, dass nicht das passiert, was du dir vorstellst. Es wird etwas Einzigartiges passieren, wenn du das zulässt.
Es ist ein Mysterium. Man kann darüber reden, aber es können nur die Menschen verstehen, die ein bisschen etwas zugelassen haben. Die anderen werden es ohnehin nicht verstehen. Wenn du Menschen, die in Machtstrukturen leben, das verständlich machen willst, werden sie es für Blödsinn halten.
Sie werden es selber erleben und ihr Leben wird trostlos, wird traurig sein, weil die Energie nicht fließt.
Meine Definition von Glücklichsein ist fließende Lebensenergie.
Sie ist da, wenn du nicht kämpfst, wenn du dich nicht zurückhältst, wenn du nicht das Eine zugunsten etwas anderen verneinst.
Du wirst nicht immer glücklich sein, du weißt nicht, was in einer Beziehung passiert.
Du kannst im nächsten Moment sehr traurig sein. That`s life! Das Leben ist ungewiss, du kannst es nicht versichern, du kannst es nicht fixieren. Wenn du es fixieren willst, entzieht sich das Leben. Es bleibt der Tod über, eine fixe Vorstellung. Du kannst nichts festhalten.
Lass die Dinge geschehen, die geschehen. Wenn du in eine Beziehung so hinein gehst, dass du offen bist für das, was geschieht ohne die Macht auszuüben, dass morgen das so sein wird, dass du dich drauf verlassen kannst. Du kannst dich auf nichts verlassen. Vergiss es! Dann wird das Leben sehr lebendig sein.
Du wirst viel Energie spüren. Fließende Energie ist ein Gefühl von Freude, von Glücklichsein.
Das wünsch ich Dir!
1. Teil der Serie: Wie du von der Bindungsangst zur Beziehung kommst.
3. Teil der Serie: Wie kannst du eine erfüllte Sexualität in der Beziehung leben?