Der „Master Key“ – Macht und Kontrolle in Beziehungen

Lieber Mensch,

das letzte Mal sind wir in unserem Blogbeitrag „Der Master – Key: Grundbedürfnisse und Beziehungen“ darauf eingegangen, was die Erfüllung unserer Grundbedürfnisse mit „Liebe“ zu tun hat.

Falls du den Beitrag noch nicht gelesen hast, dann schau ihn dir gerne hier noch an:

Erwartungen in Beziehungen

Wie du vielleicht schon erkennen konntest, ist unser Verständnis von Liebe häufig nicht unbedingt WIRKLICHE Liebe. Viel mehr knüpfen wir unsere Liebe an Erwartungen.

Du musst sehr ehrlich sein – liebst du deinen Partner/ deine Partnerin, deine Geschwister, deine Eltern, deine Freunde… WIRKLICH? Oder steckt nicht eher dein Wunsch dahinter, selber geliebt zu werden?

Es gibt einige Anzeichen, an denen du erkennen kannst, dass du eher in einer „abhängigen Beziehung“ als in einer „Seinsbeziehung“ steckst. Und das ist nicht schlimm! Es braucht nur zunächst Ehrlichkeit, damit du dich darüber hinaus entwickeln kannst.

Du erkennst eine abhängige Beziehung zum Beispiel daran, wenn:

  • Du sagst „Ich liebe dich“ und erwartest, dass dein*e Partner*in dasselbe zu dir sagt. Und wenn er* sie antwortet, dass er*sie dich gerade nicht liebt, dann bist du verletzt.
  • Du liebst deine*n Partner*in und auch deine Kinder, die Freunde sind auch toll und Marienkäfer sind auch ganz gut anzuschauen. Aber der Nachbar! Der geht wirklich GAR NICHT!
  • Dein*e Partner*in hat endlich den Klodeckel zugemacht wie du es dir immer von ihm*ihr gewünscht hast. Wie sehr du ihn*sie nun liebst!

Erwartungen, Erwartungen, Erwartungen…

Ansprüche, Ansprüche, Ansprüche…

„Ich liebe dich, wenn…“

Kennst du das? Wenn wir ehrlich sind, möchten wir denn nicht alle – tief in unserem Herzen – einfach dafür geliebt werden, wer oder wie wir sind? Mit all unseren Ecken und Kanten, mit all unseren sogenannten „Fehlern“?

Liebe in der Kindheit – Der „Master – Key“ für wertvolle Beziehungen

Leider konnten uns unsere Eltern (in den meisten Fällen) auch nicht das geben, was wir wirklich brauchten. Du möchtest bedingungslos geliebt werden, einfach für dein pures „Sein“. Du möchtest dafür nichts erfüllen müssen!

Aber jedes (eigentlich gut gemeinte) Lob zeigt dir: „Wenn ich das noch einmal so gut mache, dann werde ich geliebt“. Und du wirst dir Mühe geben damit du wieder so eine gute Note bekommst oder eine noch bessere!

Die kleinen oder großen Schläge, mit denen deine Eltern dich vielleicht drangsaliert haben, zeigen dir nur wieder, was du „für ein schlechter Mensch bist“, wie viele Fehler du hast und – im schlimmsten Fall – dass „Gewalt“ gleich „Liebe“ ist… Das macht man doch so, seine Kinder zu schlagen. Das ist Liebe!

Dieses Wissen sitzt nun so tief in dir drin, dass du sehr bewusst sein musst und viele andere „Mentoren*innen“ für Liebe in deinem Leben brauchst, die dir zeigen, dass Liebe auch wirklich „liebevoll“ sein darf. Voller Geduld, Achtsamkeit und einem „Du bist in Ordnung so wie du bist.“ Sonst wirst du womöglich auch an deine Kinder später weitergeben, dass „leichte Schläge auf den Hinterkopf das Denkvermögen erhöhen.“

Aber worin besteht denn nun der „Master – Key“ für erfüllende Beziehungen?

Deine Eltern stellen Erwartungen an dich und verbinden sie mit Liebe.

„Wenn du den Müll rausbringst, dann wäre ich sehr glücklich und habe dich wirklich lieb“!

Aber wehe du bringst den Müll nicht raus und verwehrst den Eltern deine Wünsche! Dann musst du ohne Essen ins Bett oder verschwindest alleine in deinem Zimmer. Dann lernst du sehr schnell die Konsequenzen davon, was es bedeutet, nicht das zu tun, was deine Eltern möchten: Liebesentzug.

Und da du ohne Liebe der Erwachsenen nicht überleben kannst, lässt du dich am Ende womöglich doch lieber auf ihre Bedingungen ein, als ganz „leer“ auszugehen…

Liebe als Erwachsene

Und nun schau in die Erwachsenenwelt, in deine aktuellen Beziehungen: Sind es nicht noch immer dieselben Themen, über die gestritten wird? Wer bringt den Müll raus, wer macht zu wenig im Haushalt, wer bringt die Kinder ins Bett…

Es scheint als hättest du einfach deine Beziehungen, die du als Kind erfahren hast, auf die Erwachsenenwelt übertragen!

Warst du als Kind schon angepasst und hast dich lieber unterworfen bzw. deinen Mund gehalten und deinen Ärger hinuntergeschluckt? Schau, ob du es mit deinem Partner oder deiner Partnerin nicht ähnlich machst?

Der ständige Machtkampf

Deine Eltern oder engsten Bezugspersonen haben eine starke Macht über dich, ganz klar.

Wenn sie bewusst sind und wissen damit umzugehen, können sie den Schaden vielleicht bewusst verringern und dich nicht ganz so hilflos fühlen lassen, indem sie sich nicht „über dich stellen“, um sich selbst besser zu fühlen.

Denn sich über jemanden zu stellen, bringt einem „Macht“ und stürzt den anderen in die „Ohn-macht.“ Du machst den anderen kleiner, um dich selbst zu erhöhen.

Und was bringt dir das? Energie. Du fühlst dich besser, größer und stärker. Du hast gewonnen! Zumindest kurzfristig. Bis jemand anderes wieder „oben“ steht und du unten. Ein ständiger Machtkampf! Und sicherlich nicht der „Master – Key“ für eine langfristig erfüllende Beziehung…

Ausweg aus der Machtlosigkeit

Doch es kann auch anders gelaufen sein: Du bist irgendwann so sauer auf deine Eltern geworden, auf die ständige „Machtlosigkeit“, dass du beschlossen hast „Ich brauche eure Liebe nicht mehr!“ Du randalierst, schmeißt Dinge an die Wand, du zeigst mit den Fingern auf sie, stellst dich über sie oder sprichst nicht mehr mit ihnen. Lieber oben stehen und sich selbst erhöhen, als unten stehen und sich machtlos und ohnmächtig zu fühlen. Genauso, wie du es mit deinem Partner oder deiner Partnerin heute auch machst. Oder etwa nicht?

Auch wenn wir uns vielleicht beim Ehegelübde versprechen, dass wir uns „niemals verletzen werden“ – das ist unmöglich!

Niemand kann durchs Leben gehen, ohne jemals verletzt zu werden!

Deine Partnerin braucht dir nur einmal nicht tief genug in die Augen zu schauen, er schaut einer anderen Frau zu lange auf den Po, redet nicht ehrlich über seine Gefühle, sie hilft nicht dabei, den Tisch abzuräumen… Es sind sooo viele (kleine) Ereignisse, die unsere Verletzungen hervorholen können!

Und dann schau einmal hin, wie du auf diese Verletzungen reagierst!

Kampf, Flucht oder Erstarrung

Bekanntlich reagieren wir sehr unterschiedlich auf Stress.1

Kampf: Du gehst „auf Angriff“, du schreist, wirfst Teller an die Wand, du rechtfertigst dich, wirst persönlich und defensiv oder sagst laut „Nein“ und „Nicht mit mir!“, „Mich verletzt du nie wieder!“.  

Flucht: Anstatt ehrlich anzusprechen, was los ist, läufst du davon. Du stürzt dich in deine Arbeit, in deine Hobbies, in eine Affäre mit einem anderen Mann oder einer anderen Frau. Du verschließt dich emotional, lässt niemanden mehr an dich heran.

Erstarrung: Oder du erstarrst plötzlich, bekommst kein Wort mehr heraus und „lässt alles über dich ergehen“. Du bist unfähig, Entscheidungen zu treffen, initiativlos, depressiv und schwach. Es „ist dir alles egal“.

Lieber gar nicht mehr fühlen, als verletzt zu werden!

Da du ja bereits als Kind wahrnehmen durftest, wie unglaublich schmerzhaft es sich anfühlt „nicht geliebt zu werden“, „machtlos zu sein“ oder „nicht wahrgenommen zu werden“ erschaffst du dir lieber Strategien, um deine Gefühle gar nicht mehr fühlen zu müssen, sie zu unterdrücken.

Sich auf Gefühle einzulassen, bedeutet einen großen Kontrollverlust! Denn wenn du deine Gefühle zeigst, dann wirst du schwach und verletzlich.

Und damit gibst du anderen wieder die Möglichkeit, sich noch mehr „über dich stellen“ zu können!

Yod erklärt in diesem kurzen Video wieso wir uns dafür entscheiden, lieber gar nicht mehr zu fühlen, anstatt verletzt zu werden.

Ein Leben ohne Schmerz bedeutet auch ein Leben ohne Freude

Dich einfach von den eigenen Gefühlen abzuschotten, um ja keinen Schmerz mehr fühlen zu müssen, klingt doch erstmal nach einem guten Plan, der dich ja auch sicher durch deine Kindheit begleitet hat.

Doch es gibt auch einige Haken an der „Verdrängungsstrategie“ und darüber solltest du dir bewusst sein, bevor du diesen Weg immer und immer wieder wählst:

Es gibt immer zwei Pole: Tag und Nacht, warm und kalt, hoch und tief.

Das bedeutet: Du kannst nicht nur eine Seite fühlen!

Das heißt auch, dass du nicht wirklich froh sein kannst, wenn du nicht auch ab und zu traurig bist.

Das heißt, dass du nicht wirklich „oben“ sein kannst, wenn du nicht auch mal „unten“ bist.

Du wüsstest ja nicht, was schön für dich ist, wenn du nicht auch das „Hässliche“ kennengelernt hättest.

Und da du nicht nur die positiven Gefühle fühlen kannst, hat deine Strategie einen großen Haken: Du wirst komplett gefühllos. Du fühlst das „Schwierige“ nicht mehr, aber auch nicht das „Leichte“. Das „Hässliche“ ist gegangen, aber damit auch das „Schöne“, die Liebe.

Die wahre Bedeutung von Beziehungen – worin liegt der „Master-Key“ für glückliche Beziehungen versteckt?

Beziehungen haben aber einen ganz anderen Hintergrund. Sie sind nicht dafür da, sich „über andere zu stellen“ oder sie von sich abhängig zu machen, um „Liebe“ zu bekommen.

Liebe ist ein Seinszustand. Liebe lässt frei.

Beziehungen sind aber auch nicht dafür da, dass dich jemand stets behütet und beschützt, dich umsorgt und „immer für dich da ist.“

Beziehungen sind in Wahrheit dein Spiegel!

Die Frau erkennt sich im Mann und der Mann erkennt sich in der Frau.

Du kannst im anderen sehen, was du in dir selbst vielleicht noch nicht sehen kannst. Du kannst üben, in dir das zu lieben und zu akzeptieren, was dir beim anderen nicht gefällt, denn es hat mit dir zu tun!

Der Partner oder die Partnerin verletzt dich eigentlich nicht wirklich. Er oder sie drückt nur die Knöpfe, die deine Verletzungen aus der Kindheit wieder hervorholen, um dir die Chance zu geben, sie endlich zu heilen!

Und nun sind wir auf einem ganz neuen Level von „Beziehungen“ angekommen.

Weit weg von „abhängiger Beziehung“ und „Du musst alles so machen wie ich es möchte, dann wirst du geliebt.“

Wir sind auf dem Level einer „spirituellen Beziehung“, einer „Seinsbeziehung“.

Und was das genau bedeutet und wie wir dort hingelangen können, das erfährst du in unserem nächsten Blogbeitrag zum Thema Beziehungen.

Bei uns startet in Kürze wieder das Seminar „The Master – Key“.

An einem ganzen Wochenende erlebst du das Beisammensein mit tollen Menschen, die wirklich wachsen wollen. Yod gibt dir all sein Wissen aus über 40 Jahren Therapieerfahrung weiter und erklärt es nicht nur theoretisch, sondern gibt dir die Möglichkeit alles live zu erleben und zu erfahren. Schau gerne auf unserer Landingpage zum Seminar vorbei, hier kannst du dich weiter informieren!

Wenn du dich noch weiter mit dem Thema „Beziehungen“ beschäftigen möchtest und erfahren willst, wie du aus dem „Machtspiel Beziehung“ aussteigen kannst, empfehlen wir dir dieses Video von Yod:

Yod erklärt mit einfachen Worten, wie man aus dem „Machtspiel Beziehung“ aussteigen kann.

Du möchtest noch mehr über uns und unsere Seminarhäuser auf Teneriffa und in Österreich erfahren? Dann schau gerne mal in dieses Video hinein.

  1. Kampf, Flucht, Erstarrung und… der vierte Traumatyp – Philosophie des Gesundwerdens (philosophie-des-gesundwerdens.de) ↩︎

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